„Vielleicht etwas mit …“. Jugendbegegnung zum Thema Berufsorientierung und Teamwork

Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen für das Thema Berufsorientierung zu sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Teamfähigkeit zu erproben und zu entwickeln. Die Teilnehmenden können testen, wie gut ihnen die Zusammenarbeit mit anderen gelingt, berufliche Präferenzen entdecken oder zumindest eine erste Richtung für die eigene Berufswahl abstecken.

THEMENFELDER

#Berufsorientierung #Teamwork #Zusammenarbeit

TEILNEHMENDENPROFIL

Zielgruppe des Projekts sind insbesondere Schüler/-innen im letzten Jahr der Sekundarstufe, die kurz vor der Berufswahl stehen. Eine erfolgreiche Durchführung des Projekts ist jedoch auch mit jüngeren Teilnehmenden möglich.

MÖGLICHE AKTIVITÄTEN

Die Auswahl der Übungen und Inhalte sollte sich nach dem Alter der Teilnehmenden und ihren Bedürfnissen hinsichtlich der Berufsorientierung richten. Es ist ein Unterschied, ob jüngere Jahrgänge an dem Projekt teilnehmen, bei denen es darum geht, berufliche Neigungen zu identifizieren und mögliche Branchen und Bereiche kennenzulernen, in denen sie sich eine berufliche Zukunft vorstellen können, oder aber ältere Schüler/-innen, die davon bereits eine gewisse Vorstellung haben und bei denen der Schritt in die Berufswelt kurz bevorsteht.

Mögliche Programmpunkte im Rahmen einer Begegnung zum Thema Berufsorientierung und Teamwork sind u. a.:

  • Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des örtlichen Berufsinformationszentrums oder einer ähnlichen Einrichtung;
  • Aktivitäten in direktem Zusammenhang mit einem bestimmten Berufsbild, z. B. Einkauf mit einem festgelegten Budget, Menüauswahl und gemeinsame Zubereitung von Speisen (vorzugsweise unter Anleitung von Fachkräften aus gastronomischen Berufen);
  • Stadtrallye, bei der die Jugendlichen die Einwohner/-innen zu deren Berufserfahrung befragen;
  • Besuch verschiedener Arbeitsstätten mit Durchführung von Workshops;
  • Workshop zur Identifizierung eigener Stärken und Potenziale als wertvoller Anhaltspunkt für die Berufswahl der Teilnehmenden;
  • Workshop zu den Themen Verfassen eines Lebenslaufs, Motivationsschreiben und Vorstellungsgesprächen inkl. Methoden zum Umgang mit Stresssituationen.

VORBEREITUNG

Projektteam: Die Teammitglieder sollten bereits über Erfahrungen in den Bereichen Unterstützung junger Menschen bei der Berufsorientierung sowie non-formale Bildung verfügen. Der Fokus sollte – dem Konzept der non-formalen Bildung folgend – auf selbstgesteuertem Lernen liegen, vorzugsweise mithilfe eines praktischen Ansatzes. Idealerweise nimmt das Projektteam eine neutrale Haltung ein und überlässt die konkrete Entscheidungsfindung zur Ausgestaltung des Projektprogramms den Teilnehmenden. Dabei organisieren die Trainer/-innen (oder Lehrer/-innen) lediglich den Lernraum, also den Rahmen der Teamarbeit, während die Richtung des Projekts von den Jugendlichen bestimmt wird.

Externe Unterstützung: Es ist hilfreich, die in den Schulen für die Berufsberatung zuständigen Personen sowie Berufsinformationszentren oder andere Organisationen, die junge Menschen im Prozess der Berufsorientierung unterstützen, in das Projekt einzubinden. Je nach Interesse der Teilnehmenden kann der Besuch verschiedener Arbeitsstätten organisiert werden.

Ort: Für die Durchführung des Projekts eignet sich ein Bildungszentrum oder ein Ort, an denen die Teilnehmenden Zugang zu einem bestimmten Berufsbild und damit verknüpften Themen finden. Wenn bei der Begegnung beispielsweise die Arbeit in gastronomischen Berufen im Zentrum steht, sollte ein Projektort gewählt werden, an dem den Teilnehmenden eine Küche und eine entsprechende Ausstattung zur Verfügung stehen. Den Jugendlichen könnte die Verantwortung für einen Teil der Verpflegung während der Begegnung übertragen werden. Dadurch erweitern sie nicht nur ihre praktischen Fähigkeiten, sondern bringen sich direkt in den Tagesablauf des Projekts ein. Gefördert werden Selbstorganisation, Gruppenarbeit und Entscheidungsfindung sowie das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmenden für die Begegnung und ihren Verlauf.

Zeit: Eine Begegnung dieser Art kann zu jeder Jahreszeit stattfinden und auch als kurzes Projekt (4–6 Tage Projektdauer) geplant werden. Bei Beteiligung einer Schule muss deren Jahresplanung (Ferien usw.) entsprechend berücksichtigt werden.

Material: Broschüren zur Berufsorientierung, Lehrmaterial, Spiele, fachliche Ratgeber.

Teilnehmendenauswahl: Das Projekt kann über Jugendzentren, Wohlfahrtsverbände, Organisationen mit Schwerpunkt Berufsorientierung und Mobilisierung junger Menschen sowie Berufsinformationszentren bekannt gemacht werden.

Weitere Hinweise: Bei Projekten wie diesem geht es nicht darum, dass die Teilnehmenden mit einem klaren und fertigen Plan für die Zukunft aufwarten. Nur wenige junge Menschen haben eine genaue Vorstellung von dem, was sie beruflich machen wollen. Das Projekt zielt darauf ab, die Stärken der Teilnehmenden, die sie für bestimmte Berufe besonders geeignet erscheinen lassen, zu identifizieren und ihnen dann zu helfen, diese weiterzuentwickeln. Mithilfe von Fragen, was sie gut können und was ihnen schwerfällt, kann es den jungen Menschen gelingen zu erkennen, welches Berufsfeld für sie infrage kommt.

Ziel ist es nicht nur, den Jugendlichen bestimmte Berufswege aufzuzeigen, vielmehr sollen sie befähigt werden, eigene Vorstellungen zu beruflichen Themen zu artikulieren. Bei der Planung der Programminhalte ist es wichtig, dass die Interessen der Teilnehmenden Berücksichtigung finden! In welche Richtung die Gruppenaktivitäten gehen, sollte von den Jugendlichen bestimmt werden.

LOKALE EBENE

Um herauszufinden, ob ihnen ein bestimmter Beruf gefällt, können die Teilnehmenden im Rahmen des Projekts geeignete Arbeitsstätten in der Nähe besuchen. So hilft das Projekt, erste berufliche Kontakte zu knüpfen und vielleicht sogar ein Praktikum zu absolvieren oder eine erste Stelle zu finden.

KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT

Wird den teilnehmenden Jugendlichen ein eigener Entscheidungsspielraum bei der Programmgestaltung von Projekten der beruflichen Bildung übertragen, werden sie die Initiative ergreifen und Erfahrungen in der Teamarbeit sammeln. So werden Entscheidungsfreude und Selbstwertgefühl der Teilnehmenden gestärkt – Eigenschaften, die nicht nur auf dem Arbeitsmarkt von Bedeutung sind.

ANGEBOTE DES DPJW

Wichtige Elemente des Projekts sind Teamentwicklung und Teamarbeit. Der DPJW-Ideenfundus bietet eine umfangreiche Sammlung von Methoden für deutsch-polnische Jugendbegegnungen zu unterschiedlichen Themen – von Sprachanimation über Teambildung bis hin zu bestimmten inhaltlichen Fragen: https://ideenfundus.dpjw.org.

Die Plattform „Berufliche Perspektiven“ hilft bei der Organisation deutsch-polnischer Projekte der beruflichen Bildung: https://beruflicheperspektiven.dpjw.org/

Unterstützung für deutsch-polnische Projekte zur Berufsorientierung bietet auch das Internetportal: https://zusammen-im-austausch.de.

BEST-PRACTICE-BEISPIEL

Projekt: „Arbeit und Teamwork“.

Partner: Jugendhilfe und Sozialarbeit e. V. (Fürstenwalde/ Spree), Fundacja BEZLIK (Mikuszewo).