Fair Play im Sport und im Leben
Sport ist ein sehr beliebtes Thema internationaler Jugendbegegnungen. Die Sprache des sportlichen Wettbewerbs ist universell und erleichtert die Kommunikation und das Kennenlernen junger Menschen während des Austauschs. Auch wenn im Zentrum der Begegnung Wettkämpfe oder gemeinsame Trainingseinheiten stehen, sollten interkulturelle Aspekte im Programm nicht fehlen. Sport kann Ausgangspunkt für viele interessante Themen sein, wie z. B. dem Fair-Play-Gedanken, sowohl im sportlichen Wettkampf als auch im täglichen Leben.
THEMENFELDER
#Sport #Fair Play #Wettbewerb #Sieg #Niederlage #Gesundheit #Bewegung #Erlebnispädagogik
TEILNEHMENDENPROFIL
Sport ist ein attraktives Angebot für alle – unabhängig von Alter, Geschlecht und körperlicher Leistungsfähigkeit. Die Teilnehmenden eines Austauschs sollten jedoch in etwa der gleichen Altersgruppe angehören und über einen ähnlichen Fitnesslevel verfügen. Dies sorgt für Chancengleichheit und fördert das Engagement und die Zufriedenheit der Teilnehmenden. Die Erwartungen an einen sportlichen Austausch werden zudem unterschiedlich sein, je nachdem, ob die Teilnehmenden Leistungssport betreiben oder Sport eher als Freizeitgestaltung und Vergnügen betrachten.
MÖGLICHE AKTIVITÄTEN
Die Gewichtung der einzelnen Programmpunkte sollte sich an den Projektzielen orientieren. Handelt es sich bei der Begegnung um ein Trainingslager (ggf. verknüpft mit einem sportlichen Wettkampf), sollten die rein sportlichen Aktivitäten zur Abwechslung durch Sprachanimation, Elemente der interkulturellen Bildung, Landeskunde sowie Methoden zur Förderung von Partizipation und Integration ergänzt werden.
Wie bei jedem Programm sollte auch genügend Freizeit eingeplant werden. Besonders nach körperlicher Anstrengung sind diese täglichen Erholungsphasen für die Jugendlichen unerlässlich. Die freie Zeit ist für sie zudem eine gute Möglichkeit, selbstständig Kontakte zu anderen Teilnehmenden zu knüpfen. Bei Begegnungen, bei denen Sport eher als Anregung für die Beschäftigung mit anderen Themen dient, können gemeinsame Übungen und Wettbewerbe zur Integration der Gruppe und zum Abbau bestehender Barrieren beitragen. Im Programm stehen dann weniger sportliche Aktivitäten als andere Elemente im Vordergrund.
Im Folgenden sind einige Anregungen für sportbezogene Aktivitäten:
- Workshops, Filmvorführungen und Diskussionen zu verschiedenen sportlichen Aspekten (soziale/ wirtschaftliche Dimension des Sports, Sportethik, Fankultur, Sportler/-innen als Vorbilder für Jugendliche, Gewinnen und Verlieren im Sport und im Alltag usw.);
- erlebnispädagogische Spiele;
- Sprachanimation zum Wortfeld Sport (s. „Angebote des DPJW“);
- Besichtigung von Stadien und anderen Sportstätten;
- Erstellung eines eigenen Fair-Play-Kodex (für Sport und Alltag);
- Schnitzeljagden und Orientierungsläufe.
VORBEREITUNG
Projektteam: Dem Team sollten Personen angehören, deren Wissen und Erfahrungen einander ergänzen, um den Sport aus einer breiteren Perspektive betrachten zu können.
Externe Unterstützung: Anregungen, Lehrmaterialien und Kontakte sowie möglicherweise auch organisatorische und finanzielle Unterstützung können bei verschiedenen, mit sportlichen Themen (darunter auch Jugendsport und Breitensport) befassten Organisationen angefragt werden. Dazu gehören:
- in Deutschland: Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund e. V. (DOSB);
- in Polen: Polski Komitet Olimpijski, Krajowe Zrzeszenie Ludowe Zespoły Sportowe.
Ort: Außer bei einem der Projektpartner (unter Nutzung der örtlichen Sportanlagen) kann das Projekt auch an einem anderen Ort geplant werden. Für die Suche nach einem geeigneten Projektort ist z. B. ein Blick in die Datenbank internationaler Jugendbegegnungsstätten (LINK) empfehlenswert.
Zeit: Die meisten Sportbegegnungen können zu jeder Jahreszeit stattfinden. Eventuelle Einschränkungen ergeben sich allenfalls aus den spezifischen Anforderungen der Sportart, um die es im Projekt geht.
Material: s. „Externe Unterstützung“
Teilnehmendenauswahl: Die Auswahl der Teilnehmenden richtet sich nach der Rolle, die der Sport im Projekt einnehmen soll. Je nach Ausrichtung des Projekts (Sport als Mittel der Freizeitgestaltung oder in Form anspruchsvoller Trainingseinheiten und sportlicher Wettkämpfe) können sich (in Bezug auf Alter, Geschlecht, körperliche Fitness usw.) unterschiedliche Teilnehmendengruppen angesprochen fühlen.
Weitere Hinweise: Im Mittelpunkt der Programmgestaltung kann jede Sportart stehen, für die Jugendliche ein Interesse mitbringen. Es ist allerdings empfehlenswert, den Sport als ein Instrument zur Förderung von Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist zu nutzen und sich nicht allein auf den sportlichen Wettbewerb zu konzentrieren, dessen Hauptziel es ist, die jeweiligen Gegenspieler/-innen zu schlagen.
LOKALE EBENE
Sport ermöglicht den Aufbau starker Gemeinschaften und schafft lokale Identität – dies zeigt sich oft im Verhalten von Fans, die ihre Lieblingsteams oder Lieblingsvereine unterstützen. Auch diese Facette des Sports ist ein Thema, das für ein Sportprojekt von Interesse ist.
KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT
Erfolgt die Zusammenarbeit im Rahmen einer Schulpartnerschaft empfiehlt es sich, die Begegnungen abwechselnd an den Standorten der Partnereinrichtungen durchzuführen. Das Sportprojekt kann auch für nachfolgende Jahrgänge wiederholt werden. Durch Erfahrung und Routine kann so der organisatorische Aufwand für die Projektvorbereitung deutlich reduziert werden. Zwischen den Begegnungen können darüber hinaus auch Ereignisse wie der World-Fair-Play-Day am 19. Mai (www.worldfairplayday.org) Anlass für verschiedene Aktivitäten sein.
ANGEBOTE DES DPJW
Methodensammlung: Bewegte Sprachanimation (verfügbar auf: Deutsch, Polnisch, Französisch, Englisch).
Deutsch-polnisch-ukrainischer Sprachführer für Sport- und andere Begegnungen: „Drei Друзі z boiska“.
Sprachkartenspiel: „Ball im Spiel“ (Deutsch-polnische Version).
Methodensammlung für Jugendbegegnungen: Ideenfundus.
BEST-PRACTICE-BEISPIEL
Projekt: „#RedCardForExtremism“.
Partner: SC Aleviten Paderborn e. V. (Paderborn), Klub Sportowy Beniaminek 03 (Starogard Gdański).