Jugendbegegnung zum Thema Demokratie und Europabildung
Bürger/-innen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten sind zugleich Bürger/-innen der Europäischen Union. Was bedeutet das für junge Menschen? Fühlen sie sich der europäischen Gemeinschaft zugehörig? Wie definieren sie die Grenzen Europas und was bedeutet Europäertum für sie? Eine Jugendbegegnung ist ein guter Rahmen, sich mit diesen und ähnlichen Fragen eingehender zu beschäftigen.
THEMENFELDER
#Europa #Europäische Union #Demokratie #Menschenrechte #Vielfalt #historisch-politische Bildung
TEILNEHMENDENPROFIL
Das Projektthema ist für alle jungen Menschen von Belang und kann somit ihr Interesse wecken. Daher ist es sinnvoll, die Ausschreibung offen zu gestalten und das Programm der Begegnung auf Alter, Vorkenntnisse, Sozialkompetenz und Bildungsstand der Teilnehmenden abzustimmen. Zugleich sollte eine Negativauswahl vermieden werden, indem beispielsweise bestimmte Fremdsprachenkenntnisse, schulische Leistungen oder finanzielle Möglichkeiten (z. B. bei der Entrichtung des Teilnehmendenbeitrags) vorausgesetzt werden.
MÖGLICHE AKTIVITÄTEN
- Workshops, Präsentationen, Filme, Quiz sowie Treffen mit Gesprächspartner/-innen zum Projektthema;
- Planspiele zur Funktionsweise der europäischen Institutionen;
- Straßenumfragen und performative Aktionen zum Thema europäische Identität;
- Besuche bei europäischen Institutionen, wie dem Europäischen Parlament.
VORBEREITUNG
Projektteam: Findet das Projekt im Rahmen einer Schulpartnerschaft statt, ist es ratsam, z. B. auch Sozialkunde- oder Geschichtslehrer/-innen für das Team zu gewinnen.
Externe Unterstützung: Hilfreich können u. a. die Angebote der nationalen Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments (in Deutschland: Berlin und München, in Polen: Warschau und Breslau) sein.
Ort: Es bietet sich an, ein Projekt zu diesem Thema in einer der vielen spezialisierten internationalen Jugendbegegnungsstätten durchzuführen (s. Beispiele in der DPJW-Datenbank deutsch-polnischer Bildungsstätten). Lohnend ist auch ein Blick auf das Angebot der Europäischen Jugendzentren des Europarats in Straßburg und Budapest (Informationen auf Englisch).
Material: Zahlreiche pädagogische Handreichungen in vielen Sprachen werden auf der Website Youth Hub vom Europäischen Parlament bereitgestellt (deutsche Version, polnische Version). Die partizipative Plattform Youthideas.eu wiederum bietet zahlreiche Anregungen für die Arbeit mit Jugendlichen zu europäischen Themen.
Teilnehmendenauswahl: Das Projekt kann über Jugendzentren, Schulen, Vereine, Initiativen oder Organisationen bekannt gemacht werden, die sich mit Europabildung und europäischer Integration beschäftigen.
Weitere Hinweise: Besonders interessant ist das Thema für Einrichtungen, die am Programm Botschafterschulen des Europäischen Parlaments (EPAS) teilnehmen (Informationen auf Deutsch, Informationen auf Polnisch), in Deutschland außerdem für die vielen Europaschulen, d. h. Schulen mit einem Schwerpunkt auf europäischen Themen, Fremdsprachenerwerb sowie internationalen Partnerschaften und Austauschprojekten.
Bei der Diskussion des Themas ist es wichtig, die verschiedenen Facetten und Definitionen des Begriffs Europäertum zu beleuchten. Lohnend ist es auch, den Blick auf Menschen mit Migrationserfahrung (die z. B. in Europa aufgewachsen sind, aber auf einem anderen Kontinent geboren wurden) oder Migrationshintergrund (deren Eltern z. B. außerhalb Europas geboren wurden) zu richten.
LOKALE EBENE
Langfristig kann das Projekt zu einem stärkeren Engagement der teilnehmenden Jugendlichen in der Ehrenamtsarbeit vor Ort oder im Rahmen von Nachbarschafts- und anderen Initiativen beitragen – insbesondere solchen, bei denen es um europäische Identität und Zusammengehörigkeit geht. Einen Anstoß dazu können Ereignisse wie der alljährlich am 9. Mai begangene Europatag liefern.
KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT
Das Projekt verspricht, die Wahrnehmung junger Menschen von Europa und davon, was es heißt Europäer/-in zu sein, nachhaltig zu beeinflussen. Findet das Projekt im Rahmen einer Schulpartnerschaft statt, kann das Thema von nachfolgenden Jahrgängen erneut aufgegriffen werden.
ANGEBOTE DES DPJW
Methodensammlung für Jugendbegegnungen: Ideenfundus.
„Leitfaden für interkulturelle Animation. Pädagogische Methoden zum Thema Europa“: www.dpjw.org/publikationen/leitfaden-fuer-interkulturelle-animation-paedagogische-methoden-zum-thema-europa
Das DPJW bezuschusst auch deutsch-polnische und trilaterale Jugendbegegnungen bei europäischen und internationalen Institutionen mit Sitz in Europa.
BEST-PRACTICE-BEISPIEL
Projekt: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein!“ (das deutsch-polnische Projekt war Finalist im Wettbewerb um den Deutsch-Polnischen Jugendpreis 2017–2019 unter dem Motto „Gemeinsam in Europa. Ein Ziel“).
Partner: Carl-Bechstein-Gymnasium (Erkner), Zespół Szkół Sportowych i Ogólnokształcących (Gdańsk).
Ein Film über das Projekt ist auf YouTube verfügbar.