Inklusives Sportprojekt
Jugendaustausch sollte ein Angebot sein, dass allen jungen Menschen offensteht. In diesem Sinne erscheinen inklusive Bildungsangebote besonders förderungswürdig. Ein ausgezeichneter Weg, Barrieren abzubauen und gleichzeitig Spaß zu haben, sind gemeinsame sportliche Aktivitäten.
THEMENFELDER
#Sport #Inklusion #Menschen mit Behinderungen #Bewegung #draußen
TEILNEHMENDENPROFIL
Der Inklusionsgedanke setzt Offenheit gegenüber allen Menschen voraus – unabhängig von Geschlecht, gesundheitlicher Konstitution, materieller Situation, sozialem Hintergrund, Bildungsstand usw. Das hier beschriebene Projekt geht von einer Teilnahme von Kindern/ Jugendlichen mit Behinderungen aus. Im Konkreten muss das Projektprogramm natürlich an die Bedürfnisse der tatsächlichen Gruppe angepasst werden, damit möglichst alle Teilnehmenden daran Freude haben und wertvolle Erfahrungen machen können.
MÖGLICHE AKTIVITÄTEN
Für die Teilnehmenden sollten alle im Programm vorgeschlagenen Aktivitäten und Sportarten zugänglich sein. Hierzu ist es möglicherweise nötig, Regeln zu verändern (Verlängerung der Spielzeit, Verringerung der Spielfeldgröße, Zulassung von assistierenden Personen usw.), Spielgeräte und Ausrüstung anzupassen (z. B. Verwendung eines anderen Balls, Einsatz von Gelenk- und Körperschonern) oder weitere Hilfsmittel zuzulassen (z. B. audiovisuelle Unterstützung). Dabei ist zu beachten, dass die Aktivitäten für die Teilnehmenden attraktiv bleiben. Sie sollten eine angemessene Herausforderung für sie darstellen, um ihr Bedürfnis nach Bewegung, Aktivität und Steigerung der körperlichen Fitness zu befriedigen.
Mögliche Programmpunkte:
- sportliche Aktivitäten (darunter Turniere zum Spaß);
- Spaziergänge, Ausflüge (Schwimmbad, Trampolinpark, Bowlingbahn usw.);
- Lagerfeuer, Disco, Sprachanimation (einschließlich Wortschatzerweiterung zum Thema Sport);
- Filmvorführungen;
- Spiele aus dem Bereich der Erlebnispädagogik;
- Hippotherapie;
- Heilgymnastik.
VORBEREITUNG
Projektteam: Dem Team sollten Personen angehören, die bereits Austauschprojekte für Menschen mit Behinderungen durchgeführt haben und insbesondere erfahren sind, sportliche Aktivitäten entsprechend der Zielgruppe anzupassen (Beseitigung von Barrieren).
Externe Unterstützung: Es ist hilfreich, wenn sich Unterstützerinnen und Unterstützer für das Projekt finden, die kostenlos oder vergünstigt Räume für die sportlichen Aktivitäten zur Verfügung stellen, Freikarten (für das Schwimmbad, den Trampolinpark usw.) anbieten oder organisieren, kleine Preise und Geschenke finanzieren oder den kostenlosen Transport der Teilnehmenden vor Ort übernehmen.
Ort: Nahezu jeder Raum kann kreativ für integrative sportliche (Freizeit-)Aktivitäten genutzt werden, solange er für die betreffende Gruppe angenehm und sicher ist. Besondere Sportanlagen sind nicht erforderlich.
Zeit: Die (auf die Gruppe abgestimmten) Projektaktivitäten können zu jeder Jahreszeit stattfinden. Eine Programmdauer von mindestens 4 Tagen ist optimal: Sie bewirkt, dass das Projekt eine gute Dynamik entfalten kann, und trägt zu einer verbesserten Integration der Teilnehmenden bei.
Materialien: Ausrüstung und weitere Materialien für die geplanten Sport- und Freizeitaktivitäten (abhängig von der Programmgestaltung).
Teilnehmendenauswahl: Das Ziel des Projekts ist Spaß, nicht Wettbewerb. Daher sollte die Ausschreibung des Projekts so offen wie möglich sein, ohne Bewertung der sportlichen Leistungen oder körperlichen und geistigen Voraussetzungen der interessierten Jugendlichen.
Weitere Hinweise: Je erfahrener das Projektteam, desto stärker kann der inklusive Charakter bei nachfolgenden Projekten in den Vordergrund rücken und die Teilnahme von Jugendlichen mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten ermöglicht werden. Denn das Ziel der Inklusion ist es nicht, ausschließlich für Menschen mit Behinderungen aktiv zu werden (und schon gar nicht ausschließlich für Menschen ohne Behinderungen), sondern Teilnehmende sowie Gruppen zu mischen und auf diese Weise neue Interaktionen anzuregen und Integration zu fördern.
LOKALE EBENE
Wenn es sich um ein gemeinsames Projekt von Einrichtungen aus Partnergemeinden handelt, kann die Jugendbegegnung in gemeinsame Feierlichkeiten oder andere lokale Veranstaltungen eingebunden werden.
KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT
Erfolgt die Zusammenarbeit im Rahmen einer Schulpartnerschaft empfiehlt es sich, die Begegnungen abwechselnd an den Standorten der Partnereinrichtungen durchzuführen. Das Sportprojekt kann auch mit nachfolgenden Jahrgängen wiederholt werden. Auf diese Weise erleichtern die gewonnene Erfahrung und Routine die Organisation des Projekts und verringern den benötigten Arbeitsaufwand.
ANGEBOTE DES DPJW
Über das DPJW – Informationen in leichter Sprache: https://dpjw.org/etr/.
Tipps zur Organisation und Förderung inklusiver Projekte: https://vielfalt.dpjw.org/.
BEST-PRACTICE_BEISPIEL
Projekt: Jährlich stattfindendes Sportprojekt für Schüler/-innen mit Behinderungen.
Partner: Spreeschule – Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ (Cottbus), Zespół Szkół Specjalnych nr 1 (Zielona Góra).
Informationen über die Schulpartnerschaft auf der Internetseite des Zespół Szkół Specjalnych nr 1: LINK (auf Polnisch).