Die Zusammenarbeit blüht! Jugendbegegnung zum Thema rund ums Gärtnern

Aktivitäten in der Natur (z. B. Gartenarbeit oder Waldbaden) haben eine positive Wirkung auf Menschen und werden seit einigen Jahren immer beliebter. Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Wie wäre es mit einer Jugendbegegnung zum Thema Gartenarbeit und Pflanzenpflege?

THEMENFELDER

#Ökologie #Klima #Gesundheit #nachhaltige Entwicklung #Berufsorientierung #Bewegung #draußen

TEILNEHMENDENPROFIL

Begegnungen zum Thema Garten eignen sich für Kinder und Jugendliche nahezu jeden Alters. Je größer und komplexer das Vorhaben jedoch ist, desto älter, erfahrener und selbständiger sollten die Teilnehmenden sein und desto mehr gärtnerische Vorerfahrung ist gefragt.
Das Wichtigste aber ist das Interesse am Thema. Sicherlich werden sich Schüler/-innen berufsbildender Schulen sowie Auszubildende der Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau, Landwirtschaft, Floristik sowie im Bereich Umwelt und Naturschutz angesprochen fühlen. Spannend ist das Thema jedoch auch für junge Menschen, die sich in ihrer Freizeit damit beschäftigen: in Gemeindezentren, in Vereinen und im Rahmen anderer Initiativen.
Je nach Kenntnisstand müssen die Teilnehmenden unterschiedlich auf die Arbeit im Garten vorbereitet werden (einschließlich der Einweisung in die sichere Handhabung von Werkzeugen und Geräten).

MÖGLICHE AKTIVITÄTEN

Projektziel und inhaltlicher Schwerpunkt der Begegnung sollte die praktische Arbeit im Garten sein. Ergänzend sollten weitere themenverwandte Aktivitäten geplant und deren Reihenfolge und Umfang an die Projektdauer sowie an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Teilnehmenden angepasst werden. Gartenarbeit lässt sich kreativ mit vielen Themen und Aktivitäten verbinden. Die folgenden Vorschläge dienen lediglich als Anregung:

  • Sprachanimation zum Wortfeld Gartenbau;
  • Land Art: künstlerische Interventionen, deren Aktionsraum (Hintergrund, Kontext und Material) Landschaft und natürliche Umgebung sind;
  • Kräuterkunde;
  • gemeinsames Kochen mit selbst geernteten Produkten aus dem Garten;
  • Besuch eines Bio-Bauernhofs oder eines Gemeinschaftsgartens;
  • Interessantes und Wissenswertes zum Thema Landschaftsbau;
  • Spiele (z. B. Schubkarrenrennen);
  • nachbarschaftliches Engagement (s. „Lokale Ebene“);
  • Aktivitäten zur Sensibilisierung der Bevölkerung (z. B. zu den Themen Nachhaltigkeit und Konsumverhalten).

VORBEREITUNG

Projektteam: Dem Team sollten Personen angehören, die sowohl über gärtnerisches Fachwissen verfügen als auch pädagogisch befähigt sind, die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen anzuleiten und in die geplanten Aktivitäten einzubinden.

Externe Unterstützung: Es ist empfehlenswert, Partner vor Ort als Unterstützer für das Projekt zu gewinnen, z. B. die Verwaltungen der örtlichen Parks und Grünanlagen, Baumschulen und Gartencenter, Kleingartenvereine, Urban-Gardening-Initiativen, Schulen sowie außerschulische Bildungseinrichtungen im Bereich Gartenbau und verwandten Fachrichtungen.

Ort: Für die praktische Arbeit kommen Gärten, Parks und andere Grünflächen infrage, die mit Einwilligung und Unterstützung der entsprechenden Verwaltungen genutzt werden können. Es lohnt, nach unkonventionellen Lösungen zu suchen, die zur eigenen Sachkenntnis sowie den zur Verfügung stehenden zeitlichen, technischen und personellen Ressourcen passen. Es gibt eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten. Neben den bereits erwähnten typischen Orten kann für die praktische Arbeit auch ein Waldfriedhof, eine städtische Grünfläche oder ein Biobauernhof in Betracht kommen – oder es kann auf einem privaten Grundstück ein kleines Blumenbeet angelegt oder Kräuter- und Gemüsehochbeete errichtet werden.

Zeit: Sinnvollerweise sollte dieBegegnung zu einer Zeit stattfinden, in der mit angenehmen Außentemperaturen und üppigem Pflanzenwuchs zu rechnen ist (also von Frühjahr bis in den frühen Herbst). Die Projektdauer richtet sich nach den Projektzielen: Die Gruppe sollte Gelegenheit haben, sich an den Ergebnissen ihrer Arbeit zu freuen, und auch andere wichtige Programmelemente dürfen nicht zu kurz kommen (Integration, interkulturelle Bildung, Sightseeing, Erholung usw.).

Material: Es werden Gartengeräte und ggf. Saatgut oder Setzlinge benötigt. Dabei ist es ratsam, die unter „Externe Unterstützung“ angeführten Partner um Hilfe bei deren (idealerweise kostenlosen) Beschaffung zu bitten.

Teilnehmendenauswahl: Die Auswahl der Teilnehmenden sowie andere Vorbereitungen sollten mit ausreichendem Vorlauf erfolgen, da ein Projekt zum Thema Garten in der zeitlichen Planung weniger flexibel ist und nicht zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden kann.

Weitere Hinweise: Empfehlenswert ist ein Vorbereitungstreffen des Projektteams am Projektort, an dem die Gartenarbeiten durchgeführt werden sollen. Darüber hinaus sollten, für den Fall, dass praktische Arbeiten im Freien (z. B. wegen schlechten Wetters) nicht wie geplant stattfinden können, alternative Programmpunkte erwogen werden.

LOKALE EBENE

Eine Jugendbegegnung zum Thema Garten kann auch auf das lokale Umfeld ausstrahlen und hier durch konkrete Aktionen oder durch die inhaltliche Auseinandersetzung interessante und wichtige Aspekte einbringen:

Beispiele für Aktivitäten: Aufräumaktionen in örtlichen Parks und Grünanlagen; von den Jugendlichen vorbereitete öffentliche Präsentationen/ Verkostungen/ Spiele usw.

Beispiele für Themen: Lokaler Umwelt- und Klimaschutz; Urban Gardening/ Begrünung des städtischen Raums; lokales Naturerbe.

KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT

Das Projekt hat großes Potenzial, auch über die Begegnung hinaus Bestand zu haben, wenn sich z. B. nachfolgende Jugendgruppen/ Klassen über viele Jahre am selben Ort (Park, Garten usw.) treffen und engagieren.

ANGEBOTE DES DPJW

„Sherpa“ – Angebot des DPJW zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung: https://sherpa-bne.org.

Gärtnerei – Deutsch-polnischer Fachwortschatz, abrufbar auf der Internetseite „Berufliche Perspektiven“.

Unterstützung für deutsch-polnische Projekte der beruflichen Bildung: https://zusammen-im-austausch.de.

BEST-PRACTICE-BEISPIEL

Projekt: Regelmäßig stattfindende deutsch-polnische Jugendbegegnungen im Muskauer Park (Bad Muskau, Deutschland) und im Park von Schloss Muhrau in Niederschlesien (Pałac w Morawie, Jaroszów, Polen).

Partner: Peter-Lenné-Schule Berufsschule (Berlin), MusKnica e. V., Zespół Szkół Centrum Kształcenia Rolniczego Nowosielce, Fundacja Św. Jadwigi (Morawa).www.zusammen-im-austausch.de/blog/projekte/parkseminar-in-puecklers-reich-teil-i