Musikprojekt
Musik kann eine universelle Sprache sein und etwas, das Menschen unabhängig von ihrer Herkunft zusammenbringt. Sie macht es jungen Menschen leichter, über so wichtige, für sie aber nicht immer einfache Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Ausgrenzung, Stereotypen, Werte und Menschenrechte zu sprechen. Ein Austauschprojekt, bei dem es um Musik und gemeinsames Musizieren geht, lässt sich daher gut mit Workshops zu den Themen Vielfalt, Toleranz und Antidiskriminierung verbinden.
THEMENFELDER
#Musik #Vielfalt #Menschenrechte #Toleranz
TEILNEHMENDENPROFIL
Jugendliche, die sich für Musik interessieren und – wenn auch nicht zwingend – selbst Musik machen (s. „Vorbereitung“ > „Teilnehmendenauswahl“).
MÖGLICHE AKTIVITÄTEN
Je nachdem, welche Voraussetzungen die Teilnehmenden mitbringen, kann das lustvolle Musizieren in der Gruppe oder das konzentrierte Proben mit Instrumenten und die Vorbereitung einer gemeinsamen Aufführung im Vordergrund stehen. Musikalisch-spielerische Programmelemente geben den Jugendlichen Raum, weitere Interessen und Ideen miteinander zu teilen oder auch einfache Melodien mithilfe von Samples zu kreieren, eigene Lieder zu schreiben (z. B. Protestsongs) oder Percussion-Instrumente zu bauen. Unabhängig von der musikalischen Vorbildung der Teilnehmenden und vom Ablauf der Begegnung, empfiehlt es sich darüber hinaus, Workshops zu den Themen Vielfalt, Toleranz und Menschenrechte in das Programm einzubauen.
Denkbar ist darüber hinaus die Gründung einer Band oder eines Ensembles, in deren Musik sich die Vielfalt der am Projekt beteiligten Personen widerspiegelt, das Erstellen eines Musikvideos, das für Vielfalt wirbt oder die Vorbereitung eines Konzerts (z. B. eines Straßenkonzerts, um ein möglichst großes und gemischtes Publikum zu erreichen).
VORBEREITUNG
Projektteam: Die fachliche Leitung eines Musikprojekts kann durch Musiklehrer/-innen oder in der Arbeit mit Jugendgruppen erfahrenen Musiker/-innen sichergestellt werden. Wenn es im Projekt auch um das Thema Menschenrechte o.Ä. gehen soll, ist es notwendig, dass dem Projektteam auch Personen angehören, die für die Arbeit mit Jugendlichen zu diesem Thema entsprechend geschult sind.
Externe Unterstützung: Es empfiehlt sich, Musikklubs und Schulen vor Ort für eine Zusammenarbeit zu gewinnen.
Ort: In Deutschland und in Polen gibt es Jugendbegegnungsstätten mit Proben- und Konzertsälen und manchmal sogar kleinen Aufnahmestudios. Auch Gemeindezentren, Schulen und Musikklubs sind als Veranstaltungsorte für diese Art von Projekten eine gute Adresse.
Material: Möglicherweise können die örtliche Musikschule und das Gemeindezentrum unentgeltlich Musikinstrumente und technische Ausstattung zur Verfügung stellen. Kleinere Instrumente können die Teilnehmenden auch selbst mitbringen.
Teilnehmendenauswahl: Bereits bei der Anmeldung zum Projekt können Informationen über die musikalischen Erfahrungen und Interessen der Bewerber/-innen abgefragt werden. Für die Teilnahme sollte jedoch nicht ausschlaggebend sein, ob eine Person – professionell oder hobbymäßig – ein Instrument spielt oder nicht. In einem Musikprojekt ist Platz für sehr unterschiedliche Personen und ganz verschiedene Aktivitäten (Gesang, Tanz/ Choreographie, Tontechnik, mediale Unterstützung usw.).
LOKALE EBENE
Das örtliche Gemeindezentrum, eine Schule, ein Verein oder eine andere Initiative vor Ort aber auch die Kommune kann ein musikalisches Ensemble oder eine Band von Jugendlichen fördern, indem sie zum Beispiel die Schirmherrschaft dafür übernimmt. Dies gibt der Gruppe die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und sich der lokalen Öffentlichkeit bei wichtigen Ereignissen zu präsentieren. Mit der Zeit kann sie sogar zu einem Vorzeigeprojekt für einen Ort, die Region oder der Kommunalpartnerschaft werden.
KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT
Wenn im Rahmen eines Projekts ein musikalisches Ensemble oder eine Band entsteht, kann die Gruppe auch außerhalb der eigentlichen Jugendbegegnung aktiv werden und Fördermittel für weitere Projekte und Aufführungen einwerben. Ihre Zusammensetzung kann sich mit der Zeit ändern, solange es Personen gibt, die die Koordination übernehmen und für Kontinuität sorgen sowie neue oder zusätzliche Mitglieder anwerben.
ANGEBOTE DES DPJW
Die Publikation „Vielfalt – lass Dich inspirieren!” präsentiert die Projekte der Endrunde um den 6. Deutsch-Polnischen Jugendpreis 2017–2019 zu den Themen Vielfalt, Menschenrechte und Toleranz. Die Publikation enthält auch eine Reihe von Methodenvorschläge zu den genannten Themen: www.dpjw.org/publikationen/vielfalt-lass-dich-inspirieren.
BEST-PRACTICE-BEISPIEL
Projekt: „Musik der Begegnung – Musik der Verständigung“ (die in Rahmen des Projekts von jungen Leuten aus Deutschland, Polen, Syrien und Afghanistan gegründete NoBorders Band gewann den Deutsch-Polnischen Jugendpreis 2017–2019 in der Kategorie Schulischer Austausch).
Partner: Katholische Schule Bernhardinum (Fürstenwalde/ Spree), II Liceum Ogólnokształcące im. Marii Skłodowskiej-Curie (Gorzów Wielkopolski), Bednarska Szkoła Realna (Warszawa).
Filme über das Projekt auf YouTube.