Jugendbegegnung zum Thema Klimaschutz

Klimaschutz ist eine Generationenaufgabe, der sich Jugendliche mit Interesse und Engagement widmen. Das Thema kann daher spannende Inhalte für einen internationalen Jugendaustausch bieten.

THEMENFELDER

#Klima #Ökologie #nachhaltige Entwicklung #historisch-politische Bildung #Europäische Union #Politik #Debatte

TEILNEHMENDENPROFIL

Es ist von Vorteil, wenn die Jugendlichen Interesse an ökologischen Themen mitbringen und Spaß am Reden und Diskutieren haben. Gleichwohl sind Kenntnisse oder Fähigkeiten in diesem Bereich keine Voraussetzung für eine Teilnahme am Projekt.

MÖGLICHE AKTIVITÄTEN

Die Projektaktivitäten richten sich nach Alter und Kenntnisstand der Teilnehmenden. Handelt es sich um ein schulisches Projekt, kann es interessante Anknüpfungspunkte zum Biologie-, Erdkunde- oder Sozialkundeunterricht geben. Neben der inhaltlichen Beschäftigung mit dem Thema, spielen die Möglichkeiten gesellschaftlichen Engagement eine wichtige Rolle. Um das Programm vielfältig und abwechslungsreich zu gestalten sollten ergänzend auch interkulturelle Elemente und Freizeitaktivitäten eingeplant werden.

Vorschläge und Ideen:

  • Workshops, Präsentationen, Filme, Quizspiele sowie Gesprächsrunden (z. B. mit Europaabgeordneten) zum Thema Klimaschutz;
  • Workshops zu den Themen öffentliches Auftreten, Verhandlungsführung und Rhetorik;
  • Recherche von Informationen und Daten zum Thema Klimaschutz;
  • Planspiele zur Funktionsweise der europäischen Institutionen (z. B. Simulation einer Sitzung des Rats der Europäischen Union oder einer Debatte des Europäischen Parlaments);
  • Umfragen und Straßenaktionen zum Thema Klimaschutz;
  • Besuch europäischer Institutionen;
  • künstlerische Aktivitäten (z. B. zum Thema Recycling/ Upcycling).

VORBEREITUNG

Projektteam: Fachlich kann das Projekt von Biologie-, Erdkunde- und Sozialkundelehrer/-innen unterstützt werden. Zugleich kann es ratsam sein, auch Personen von außen einzubinden, die über interdisziplinäres Wissen in den Bereichen Ökologie, Klima und EU-Verfahren verfügen und in der interaktiven Arbeit mit Gruppen erfahren sind.

Externe Unterstützung: Hilfreich können u. a. die Angebote der nationalen Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments (in Deutschland: Berlin und München, in Polen: Warschau und Breslau) sein. Auch die Website des Youth Hub des Europäischen Parlaments (LINK) informiert über verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung von Jugendprojekten mit EU-Bezug.

Das Projektthema bietet ideale Voraussetzungen für die partizipative Einbeziehung der Jugendlichen während der Begegnung. Dabei kann es nützlich sein, auf die Erfahrungen und die Unterstützung der global vernetzten Fridays For Future-Bewegung zurückzugreifen (https://fridaysforfuture.org). Die von jungen Menschen initiierte und mitgestaltete Bewegung ist auch in Deutschland aktiv (https://fridaysforfuture.de).

Ort: Es bietet sich an, ein Projekt zum Thema Klimaschutz in einem der vielen spezialisierten internationalen Jugendbegegnungsstätten durchzuführen (s. Beispiele in der DPJW-Datenbank deutsch-polnischer Bildungsstätten). Lohnend ist auch ein Blick auf das Angebot der Europäischen Jugendzentren des Europarats in Straßburg und Budapest (Informationen auf Englisch).

Material: Zahlreiche pädagogische Handreichungen zum Thema Klimaschutz (digitale Planspiele, Brettspiele, Quizspiele, Präsentationen, Videos, Infografiken usw.) sind auf der Website Learning Corner der Europäischen Union zu finden. Die auf der Plattform Youthideas.eu versammelten Visionen und Ideen junger Menschen für die Zukunft Europas wiederum, liefern Impulse für Diskussionen rund um das Thema Klima.

Teilnehmendenwerbung: Die Kenntnis einer gemeinsamen Sprache erleichtert die Projektarbeit. Sprachkenntnisse können bei der Anmeldung abgefragt werden, sie sollten jedoch kein Kriterium für die Teilnahme sein, denn die Kommunikation zwischen den Teilnehmenden kann auch durch Sprachmittler/-innen unterstützt werden. Im schulischen Austausch übernehmen häufig Fremdsprachenlehrer/-innen diese Rolle. Honorare für Sprachmittlung können vom DPJW bezuschusst werden.

Weitere Hinweise: Besonders interessant ist das Thema Klimaschutz für Einrichtungen, die am Programm Botschafterschulen des Europäischen Parlaments (EPAS) teilnehmen (Informationen auf Deutsch, Informationen auf Polnisch), in Deutschland außerdem für Europaschulen, d. h. Schulen mit einem Schwerpunkt auf Europabildung, Fremdsprachenerwerb sowie internationale Partnerschaften und Austauschprojekte.

LOKALE EBENE

Findet das Projekt außerhalb des Wohnortes der Teilnehmenden statt, bietet sich eine Wiederholung (ggf. in einem kleineren Rahmen) mit denselben oder neuen Teilnehmenden in ihrem unmittelbaren Umfeld an.

Der Klimaschutz ist ein globales Problem, hat aber enorme Auswirkungen auf lokaler Ebene (z. B. Luftverschmutzung durch Smog). Während des Projekts sollte darauf geachtet werden, dass die Teilnehmenden Gelegenheit haben, neues Wissen, Überlegungen und Best-Practice-Beispiele auf die eigene Lebensrealität zu übertragen.

KONTINUITÄT UND NACHHALTIGKEIT

Ein Projekt zum Thema Klimaschutz eignet sich hervorragend, auch über die Begegnung hinaus fortgesetzt zu werden – dies gelingt sowohl im Schulalltag als auch im Rahmen der regulären Tätigkeit einer anderen Bildungseinrichtung, die den Austausch organisiert hat. Anlass für verschiedene Projektaktivitäten – auch außerhalb der eigentlichen Begegnung – können beispielsweise Ereignisse wie der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Tag der Erde sein, der alljährlich am 22. April begangen wird.

ANGEBOTE DES DPJW

„Sherpa“ – Angebot des DPJW zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung: https://sherpa-bne.org

Anregungen für MINT-Projekte hat das DPJW auf einer digitalen Pinnwand zusammengetragen: Padlet.

BEST-PRACTICE-BEISPIEL

Projekt: „Der Europäische Green Deal – Gemeinsam auf dem Weg zum Klimaschutz“
Das Projekt beschäftigte sich mit den Themen Europäischer Green Deal, EU-Maßnahmenpaket „Fit für 55” und Klimarisiken. Außerdem ging es darum, Schüler/-innen die Funktionsweisen innerhalb der Europäischen Union besser verständlich zu machen. Die Jugendlichen simulierten eine Sitzung des Rats der Europäischen Union.

Partner: Thomas-Mann-Schule (Lübeck), VII Liceum Ogólnokształcące im. Juliusza Słowackiego (Warszawa).

Ein Projektbericht steht auf der Website der Thomas-Mann-Schule (Lübeck) zur Verfügung.